Gartenhaus Oldenburg 1

Oldenburg – die Kohltourstadt Deutschlands

Ja, kein Tippfehler, du hast richtig gelesen: Kohltour! Denn in ganz Norddeutschland und speziell in Oldenburg ist der Grünkohl das Wintergemüse schlechthin. Die Oldenburger lieben ihren grünen Kohl und feiern ihn geradezu.

Schon auf Schriftstücken aus dem 14. Jahrhundert wird der Gröönkohl erwähnt. In schlechten Zeiten bewahrte der winterfeste Krauskopp die Oldenburger vor Hunger und Vitaminmangel.

Ganz klassisch wird die Oldenburger Palme mit Pinkel, Kochwürsten und Salzkartoffeln serviert. Besonders gut schmeckt er, wenn er vorher etwas Frost abbekommen hat.

Schon Ende des 19. Jahrhunderts gingen die Oldenburger im Winter auf Kohlfahrt. Und diese Tradition hält bis heute an: Mit Boßelkugeln, Klarem und einem Kraber im Bollerwagen ziehen sie raus aufs platte Land. Auf den gefrorenen Feldern und Wegen wird gewandert und geboßelt. Auch im Teebeutelweitwurf messen sich die Nordlichter. Nach ein paar Stunden frischer Luft üm de Nees geht’s zum Gröönkohl äten in den nächsten Landgasthof. Nach dem Essen gibt’s den Grünkohlschluck und es heißt: Ik seh di!

Seit 1956 laden die Oldenburger übrigens zum „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ ein. Auf der Gästeliste stehen illustre Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Mittlerweile findet das Äten in Berlin statt: Dazu werden jedes Jahr über 200 kg Kohl und 500 Pinkelwürste verarbeitet. Im Rahmen der Veranstaltung wird ein Grünkohlkönig oder eine Grünkohlkönigin gekürt, die sich verpflichtet, Oldenburg im darauffolgenden Jahr mindestens einmal zu besuchen.

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